3. Rostocker Marathonnacht, 06.08.2005
Irgendwann fiel mir beim Betrachten der Auslagen nach einem Lauf ein Flyer, wie Prospekt jetzt ja genannt wird, in die Hände. Marathonnacht sprang mir ins Auge.
Mmmhhh…, Marathon und dann noch nachts? Das hörte sich spannend an. Da musste ich doch gleich mal im Internet recherchieren.
Also, bei Google die Homepage suchen lassen und dann mal schauen.
Start 18:00 Uhr hörte sich ja nicht direkt nach Nacht an, aber bis man im Ziel ist, ist es doch schon dunkel. Der Lauf sollte auch noch durch den Warnowtunnel führen, ca. 10 Meter unter der Warnow, das ist doch auch ein kick.
So wurde der Urlaub an der Ostsee gebucht, Kühlungsborn ist sehr schön und schön nah an Rostock. Die Chance, vor und nach dem Marathon eine Woche Urlaub zu haben, war nicht zu verachten.
Am frühen Nachmittag wurden dann die Laufklamotten ins Auto gepackt und los ging es. Bis zum Start war noch Zeit, das Abholen der Startnummer ging schnell, da der Andrang überschaubar war. Der NDR verkürzte einem die Zeit und so kam ich als weit angereister auch noch zu einem Interview.

vor dem Start
Aber dann wurde es 18:00 Uhr und die Sportministerin von MeckPom und der OB von Rostock schickten die Marathonläufer auf die Strecke. Nach fünf Minuten wartete ich auf das Schild „1 KM“. Aber das kam nicht, dafür kam plötzlich ein Schild „noch 41 KM“. Aha, noch was neues und schon war ich zu schnell.
Nun setzte der schon länger angedrohte Regen ein und kühlte die Gemüter für 20 min. ab. Dafür legte sich der Wind vollends schlafen, was niemand bedauerte. So liefen wir in lockeren Gruppen zum Halbmarathon, jetzt wieder bei Sonnenschein, immer schön am Warnowufer mit Blick auf Rostock, ich war immer noch zu schnell.
Dann ging es zum Warnowtunnel. Nach Überquerung von 2 Brücken und einigen Rampen ging es dann zum Tunnel runter. Der Gedanke und der Blick gingen nach oben. Hoffentlich bleibt der Fluss wo er ist. Der nächste Gedanke war, was du jetzt runter gelaufen bist, musst du ja gleich auch wieder rauf laufen. Aber das war nicht so schlimm, leider ging es gleich nach dem Tunnel wieder über eine von diesen Brücken.
Nach einigen Kurven und Bögen kam das IGA - Gelände und dann ging es zurück zum Stadtkern, inzwischen dämmerte es, Gruppen gab es auch nicht mehr und ich wurde langsamer. So trabte ich dann relativ alleine, von ein paar seltenen, aber begeisterten Zuschauern angetrieben, gen Stadtmitte. Zum Ziel waren noch einige Höhenmeter zu überwinden, dann ging es um die Marienkirche herum auf den Rathausplatz, durch eine jubelnde Menge, die eine schmale Gasse für die doch eher einzeln eintreffenden Läufer gebildet hatte. Dann kam der schönste Augenblick, ein Blick auf die Zieluhr sagte mir, dass ich unter 3:35 bleiben würde.
So gönnte ich mir nach dem Zieldurchlauf gleich 2 Bier, natürlich alkoholfrei.

Ich werde den Marathon auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten.
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